Der Corona-Impfstoff ist da – Was heißt das für den Goldpreis?
Biontech und Pfizer, Moderna, AstraZeneca und Co: Weltweit haben Unternehmen fieberhaft an der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das neuartige Coronavirus gearbeitet. Erfolgreich. Auch in Deutschland sind die ersten Impfstoffe im Einsatz. Was das für die Goldpreisentwicklung bedeutet, beleuchte ich im Folgenden.
Impfstoffe schüren Hoffnung auf Ende der Pandemie
Es ist soweit. Die ersten Impfstoffe gegen die Corona-Pandemie haben die letzte Testphase hinter sich – und wurden in einigen Ländern bereits zugelassen. Die erste Impfphase mit dem von Biontech und Pfizer in einer deutsch-amerikanischen Kooperation entwickelten Impfstoff hat begonnen. Diese Nachrichten berechtigen durchaus zu der Hoffnung, dass die gesundheitlichen Folgen der Pandemie im Jahr 2021 ein Stück weit unter Kontrolle gebracht werden könnten. Der Goldpreis brach zunächst kräftig ein, doch nun ist er bereits wieder auf dem Weg nach oben und nur noch 6 Prozent vom Allzeithoch entfernt. Doch liegen diese Preisbewegungen tatsächlich am Impfstoff oder gibt es andere nachvollziehbare Gründe?
Gründe für den Abwärtstrend beim Goldpreis
Gold wird von Anlegern traditionell als sicherer Hafen gesehen und ist insbesondere in Krisenzeiten heißbegehrt. Angesichts der jüngsten Entwicklungen ist diese Sichere-Hafen-Funktion aber deutlich weniger gefragt – und das liegt nicht nur an den Fortschritten bei der Impfstoff-Zulassung. Insbesondere drei Gründe haben den Goldpreis nach seinem historischen Allzeithoch deutlich korrigieren lassen:
- Die Hoffnung auf ein baldiges Ende der globalen Gesundheits- und (damit verbundenen) Wirtschaftskrise macht andere, allerdings auch deutlich risikoreichere Anlageformen wie Aktien wieder attraktiver.
- Mit dem (erwarteten) Wahlsieg Joe Bidens bei der US-amerikanischen Präsidentschaftswahl werden die geopolitischen Verhältnisse wieder als stabiler wahrgenommen.
- Nach einem so steilen Anstieg wie in 2020 ist es ganz normal, dass spekulativ ausgerichtete Anleger Gewinne mitgenommen und sich von Teilen ihres Gold-Portfolios getrennt haben.
Die große Frage, die nun im Raum steht, lautet: Setzt Gold den Abwärtstrend weiter fort oder handelte es sich bloß um eine Korrektur? Ich denke nach wie vor: letzteres. Auch der kräftige Anstieg in den ersten Handelsstunden des neuen Jahres deuten darauf hin.
Eine anhaltende Abwärtsbewegung des Goldpreises ist unwahrscheinlich
Warum es sich bei dem Kursrückgang der letzten Monate in meinen Augen lediglich um eine Korrektur handelt, habe ich bereits in einem Anfang Oktober verfassten Blogbeitrag beleuchtet. Die hier aufgeführten Punkte sind noch immer aktuell. Lässt man die aktuelle Anleger-Stimmung außen vor und zieht ausschließlich die Fundamentaldaten heran, scheint ein nachhaltiger Absturz des Goldpreises im Jahr 2021 unwahrscheinlich:
- Die guten Nachrichten rund um die Impfstoffentwicklung mögen es suggerieren, doch die Pandemie ist noch nicht vorbei. Die ersten Impfstoff-Tranchen sind gering und es wird dauern, bis ein nennenswerter Anteil der Bevölkerung geimpft werden konnte.
- Die weiterhin ultralockere Geldpolitik der Zentralbanken lässt die Inflationserwartungen auf sehr hohem Niveau stagnieren. Angesichts der Null- und Negativzinspolitik bleibt ein Gold-Investment zwecks Kaufkrafterhalt daher besonders attraktiv.
- Weitere milliardenschwere staatliche Hilfspakete, die alle bislang bekannten Dimensionen sprengen, sind angesichts des erneuten (Teil-)Lockdowns in den nächsten Monaten absehbar – nicht nur in Deutschland. Das dürfte auch die Inflationserwartungen in schwindelerregende Höhen treiben.
Ich möchte an dieser Stelle noch ergänzen: Die jüngste Kurskorrektur war nach einem so rasanten Anstieg, wie wir ihn im Sommer erlebt haben, durchaus gesund. Immerhin wurde dieser nicht zuletzt durch Unsicherheiten und, zumindest in mancher Hinsicht, auch übertriebenen Ängste befeuert, die sich nun ein Stück weit gelegt haben dürften.
In Gold und andere Wahre Werte investieren: Das müssen Sie wissen
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In einem meiner nächsten Beiträge widme ich mich einem Rohstoff, der ebenso wert- wie geheimnisvoll ist: Diamanten.
Von Marko Mähner